Bleich und blöd zugleich: der Herrenmensch

Weißer Rassismus basiert auf zwei Mängeln: der erste ist ein Pigmentmangel, der zweite ein Fehlen an Verstand. Pigmentmangel der Haut ist ein bedauerliches Manko, das Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit zur Folge hat, ansonsten aber gut verträglich ist bei entsprechendem Schutz vor Sonnenstrahlung. Schlimm wird es nur, wenn fehlender Verstand vulgo Blödheit dazukommt. Denn bleich und dumm gleichzeitig zu sein ist ein kolossales Unglück für den Menschen. Er wird dann unerträglich, er wird, wahrscheinlich zum Ausgleich für die beiden Mängel, überheblich und arrogant. Alle Menschen, die eine normale Pigmentierung haben, also Schwarze, Braunhäutige, Kupferfarbige, mithin alle Normalos werden von ihm zu Unter- und Mangelmenschen erklärt und aus einer Warte der Überlegenheit und Überheblichkeit, also des Herrenmenschentums behandelt. Da er den Albino nicht zum Schönheitsideal erklären kann oder will, erfindet der Herrenmensch wohlklingende pseudowissenschaftliche Bezeichnungen wie „arisch“, „nordisch“ oder „germanisch“ und verbindet sie mit dem höchst wissenschaftlich klingenden Wort „Rasse“, das er von der Hunde- oder Schweinezucht her kennt. Und gerade die Schweine, wo er zu Hause ist, liefern ihm die Stichworte für sein Menschenbild: Dass z. B. die serbische Borstensau dem deutschen Dreckschwein weit unterlegen ist, weil sie weniger Fleisch und Fett liefert, wird einfach auf Menschen übertragen, und dem Deutschtum (oder einem andren Nationalalbinismus) wird eine größere Ergiebigkeit und damit eine physische und geistige Überlegenheit zugesprochen. Da die Blödheit wie jede Dummheit grenzenlos und grenzüberschreitend ist, kann für „Rasse“ eine beliebige Ethnie eingesetzt werden, sodass Dutzende von Nationalalbinismen miteinander um die Vorherrschaft der Besten konkurrieren dürfen. Die Frage heißt also: Welche der Säue wird den Lorbeer des Endsiegers erringen?

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